Survival (allgemein)
Wir Menschen haben verschiedene Grundbedürfnisse, die gedeckt werden müssen.
Unterkunft, Wärme, Wasser, Essen, Sicherheit und Soziale Nähe, um nur die Wichtigsten zu nennen.
Diese Bedürfnisse sollten wir im Notfall immer abdecken können. Wenn wir vom Survival sprechen, reden wir von einem Notfall. Survival bedeutet Überleben. Dies wird uns in
der mitteleuropäischen Gesellschaft meist relativ leicht gemacht, aber in der Natur auf sich alleine gestellt sein, kann zur Herausforderung werden.
Im Folgenden werden die Grundbedürfnisse erörtert:
Wir benötigen eine Unterkunft. Da fühlen wir uns heimelig und sind der Witterung nicht so stark ausgesetzt. Wir sind in ihr geschützt vor Sonne, Regen, Abkühlung durch Wind und wenns gut ist, auch noch vor den jahreszeitlichen
Schwankungen des Wetters. Je nach Situation kann diese Unterkunft sichtbar oder für das menschliche Auge nicht sichtbar sein. Wobei hier nicht unsichtbar gemeint ist, sondern sich diese Unterkunft zB. unterirdisch befindet.
Sie kann klein sein, sodass wir nur sitzend darunter sein können oder es kann sich natürlich auch um ein Haus handeln, welches im besten Fall schuldenfrei ist.
Wärme benötigen wir um unseren Körper leistungsfähig zu halten. Wird uns kalt oder heiß, werden wir oft grantig, unkonzentriert, sinkt oder steigt die Körpertemperatur weiter und wir können die
Körpertemperatur nicht halten bzw. erhöhen oder runterkühlen, dann kommt es zur Beeinträchtigung der Wahrnehmung, dazu noch Kopfschmerzen, vielleicht auch Übelkeit, die Orientierung geht verloren. Im schlimsten Fall sterben
wir. Das heißt es ist schon von Vorteil, wenn man Feuer machen kann, welches uns auch in der Nacht warm hält und wir sollten verschiedene Möglichkeiten des Feuer machens beherrschen. Nicht immer funktioniert alles überall
und nicht immer sind Ressourcen zum Feuer machen vorhanden.
Wasser ist essentiell, besteht uns Körper doch zu 70-80 % aus Wasser. Das heißt auch eine dauerhafte Wasserversorgung sollte sichergestellt sein. Habe ich Wasser bedeutet es noch nicht, dass ich es ohne
weiteres trinken kann. Meistens muss das Wasser zum Trinken aufbereitet werden. Viren, Bakterien und chemische Substanzen sind durch Verunreinigungen ins Wasser gekommen. Wenn wir Wasser gefunden haben, muss es erst trinkbar
gemacht werden, danach zur Lagerung oder Transport in ein geeignetes Gefäß gefüllt werden und dieses so gelagert werden, dass das Trinkwasser als solches haltbar ist. Zumindest für die Dauer, die es braucht um den Vorrat
wieder aufzufüllen. Als Richtwert für den täglichen Wasserbedarf eines erwachsenen Menschen gilt allgemein 2 Liter.
Nahrung, unser Energielieferant. Wir benötigen Nahrung um Energie für die Muskelarbeit zu haben. Je nach Ernährungsform ist es notwendig die entsprechende Menge an Nahrung zur Verfügung zu haben. Am
meisten Energie liefert uns Fett. Sei es als tierisches Fett oder aber auch pflanzliches Energie wie in Form von Nüssen, die sehr fettreich sind. Hier ist die meiste pflanzliche Energie gespeichert, soll ja daraus zB.: einmal
ein Baum werden. Eine ausgewogene Ernährung ist für unseren Körper wichtig. Das heißt nur Nüsse essen ist genauso ungesund wie nur Fett zu sich zu nehmen. Wir benötigen in etwas 2500 bis 3000 Kilokalorien and Energie
am Tag. Je nachdem ob wir viel oder wenig arbeiten. Leisten wir schwere körperliche Arbeit, kann es schon mal mehr sein. Das bedeutet auch, wir sollten sparsam mit unserer Energie umgehen. Durch die verschiedenen Ernährungsformen
ist dies ein spannendes Thema auch in Bezug auf Ernährung in der Wildnis.
Das Thema Sicherheit. Ein weitreichendes Thema von der richtigen und sicheren Arbeitsmethode bis hin zur richtigen Wohngegend. Aber genauso eine gesundes Leben sind hier gemeint. Körperliche Fitness, welche nicht für
die olympischen Spiele reichen müssen, ein gesunder Lebenswandel, Achtsamkeit in Bezug auf unsere Mitmenschen und die Natur welche uns umgibt, erleichtern vieles und lässt oft auch Ängste, welche durch Unwissenheit entstanden
sind, verschwinden. Das Rascheln im Laub war nur eine vorbei laufende Maus oder ein Wurm der sich ein Laubblatt in die Erde gezogen hat und nicht ein lauernder Meuchelmörder hintern Baum.
Auch Selbstverteidigung, mit und ohne Waffen, gehört hier hin. Stärkt es einerseits das Selbstbewusstsein und andererseits hält es Geist und Körper im Optimalfall fit.
Soziale Nähe ist ein weiterer Punkt der uns Menschen wichtig ist.
Soziale Isolierung führt bei uns Menschen unweigerlich zum Tod. Wie ein Sprichwort sagt: „Allein sein müssen ist das Schlimmste, allein sein können, das Schönste.“
Nicht nur für Notsituationen ist es gut einen Menschen bei sich zu haben. Hoffung, Geborgenheit, Hilfe, nicht allein sein in der Not, das wünschen wir uns. Darum sollten wir
auch schauen mit wem wir uns wo befinden. In der Not ist es schon hilfreich eine kleine Gemeinschaft um sich oder zumindest in der Nähe zu haben. Diese Gemeinschaft muss aber erst zusammen wachsen. Man muss sich und die Gruppe
kennen, mit all ihren Stärken und Schwächen. Schwächen sollten ausgebessert oder transformiert werden sodass sie in der Not, diese nicht verschlimmern. Transformiert bedeutet hier, das man die Talente des Einzelnen geschickt
einzusetzen weiß.
Prinzipiell sollte jeder in dieser Gemeinschaft die grundlegenden Survival-Fertigkeiten können, nicht nur wissen. Denn wenn nur einer weiß wie man in der Natur ohne Hilfsmittel
aus der Zivilisation, Feuermachen kann und dieser hat einen gebrochenen Arm, dann siehts mit der Wärme (Kochen, Wasseraufbereitung,…) schon wieder schlechter aus. Natürlich ist es von Vorteil, wenn es in anderen Disziplinen
Experten dann gibt wie zB: Erste Hilfe, das kann fast jeder, aber wenn ein oder zwei Personen dabei sind, die schon mal eine Wunde richtig genäht haben, ist es natürlich besser als wenn man nur schnell zusammen getackert
wird.
Abschliessend zum Allgemeinen noch die 3-er Survival -Regel:
3 Minuten ohne Luft
3 Stunden ohne Wärme
3 Tage ohne Wasser
3 Wochen ohne Essen
3 Monate ohne Soziale Kontakte
Diese Regel gilt als Richtwert, ab wann es in der jeweiligen Situation tödlich wird. Darauf verlassen würde ich mich aber nicht zu 100%, obs nicht schon etwas vorher soweit
ist. Aber es macht die Reihung der Prioritäten sichtbar. Ich kümmere mich nicht aktiv am ersten Tag in einer Notsituation um das Essen, wenn ich durstig bin oder friere, ausser es ist quasi im vorbeigehen – dann Ressourcen
sammeln/mitnehmen, sobald sie verfügbar sind.
Natürlich spielt es auch ein Rolle zu welcher Jahreszeit ich mich wo befinde. In der Sahara in der prallen Sonne wird man keine 3 Tage ohne Wasser auskommen, genauso wird man
bei uns eine trockene Nacht im Freien ohne Feuer, im Sommer auch halbwegs gut überstehen. Abgesehen von All dem oben angeführten, das allerwichtigste ist der Wille zu Überleben, ohne den geht gar nix! Wenn ich will und
das Mindset stimmt, dann fehlt nur noch das Know-How!